Menschen

Menschen gehen auf dem Weg.
Menschen gehen auf dem Weg – wohin?
Ist es ein Weg, der zum Ziele führt,
oder ist es ein Weg in das Nichts?

Menschen treiben auf der See.
Menschen treiben auf der See – wohin?
In den Hafen, der Erbarmen heißt,
oder in den Schlund des Sterbens?

Bist du auch ein Mensch auf dem Weg?
Bist du auf dem Weg – wohin?
Ist es ein Weg, auf dem die Not dich treibt,
oder ist es ein Weg des Überfluss?

Menschen suchen Menschen überall.
Alle Wege führen auch zu dir.
Bist du ein Mensch, der den anderen kennt,
wenn seine Reise deinen Hafen sucht?
Und bist du das Licht,
das mit Wärme leuchtet
durch das Dunkel der Grausamkeit?

Menschen leiden auf dem Weg.
Menschen leiden auf dem Weg – warum?
Weil es ein Weg ohne Ankunft ist
und weil deine Tür verschlossen bleibt.

Menschen flüchten auf die See.
Menschen flüchten auf die See – warum?
Weil die leere Wasserwüste
mehr ist als das Nichts hinter ihnen.

Uns gehört ein Teil der Welt.
Uns gehört ein Teil der Welt – wozu?
Um begierig immer mehr von dort zu holen,
wo viele für unseren Reichtum hungern?
Die Kolonien von gestern
und die Waffen von heute
haben uns in hundert Jahren
reicher als die anderen gemacht,
weil wir alles stehlen konnten.

Amerika gehört den Indianern,
sie wurden von den Weißen umgebracht.
Afrika gehört den Afrikanern,
so lange wurden sie zu Sklaven gemacht.
Indien war so lange
zum Plündern da für eine Insel,
die sich verstieg
in Weltmachtträume.

Weißer Mensch, deine Brüder kommen.
Sie kommen von überall – warum?
Weil sie jetzt die Zinsen haben wollen
der Schätze, die du genommen hast.
Weißer Mensch, sei diesmal richtig,
sei nicht so wie damals in Peru.
Lerne besser, zu teilen
und mit Liebe all die anderen zu sehen.
Lerne schnell, denn die Zeit ist knapp
und dein Weg
ist eine Einbahnstraße.

Lyrics & Music: Michel Montecrossa, © Mira Sound Germany